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Aufgeben? Keine Option! :-)

Heute mal etwas tiefsinnig. Zumindest ist das jetzt mal der erste Gedanke. Ich war heute nach ca. 3 Wochen wieder das erste Mal Laufen. Naja. Gut, laufen ist jetzt vielleicht etwas übertrieben. Aber es war sicher etwas schneller als gehen. Obwohl das wahrscheinlich auch drauf ankommt, mit wem man sich vergleicht. Aber egal, ich schweife ab. Worauf ich hinaus will: Ich habe Sport in den letzten 3 Wochen schon vermisst, aber irgendwie hat mir der Alltag halt immer mal wieder zwischengefunkt und mein kleines Mäuschen, die jetzt nachts manchmal wieder 2x wach wurde und das Essen eingefordert hat, wozu sie tagsüber keine Zeit hatte. 🙄 Und was soll man denn machen?!? Reinwürgen geht ja auch irgendwie schlecht. Also hab ich gemerkt, dass meine Laune von Tag zu Tag schlechter wurde und mein innerer Schweinehund von Tag zu Tag größer. Was es mir auch nicht gerade erleichtert hat mich zu überwinden waren die etwas frischen Temperaturen, die eine sehr praktische weitere Ausrede waren. Und so verging eine Woche um die andere. Ihr kennt das. Da war zuerst noch Sommer und plötzlich ist Weihnachten. 😳🎄




Der einzige Grund, weshalb ich mich dann gestern trotzdem wieder mal in die Sportklamotten geschmissen habe war der, weil ich mir gedacht hab, wenn ich es jetzt nicht mache, dann vermutlich nie mehr. Ups. Ich hatte in der Hitze des Gefechts oder besser gesagt in der Hitze des Alltags schlicht und einfach vergessen, warum ich ursprünglich angefangen habe und warum ich unbedingt weitermachen wollte.

Ihr könnt Euch vorstellen wie lange ich gestern gebraucht habe um überhaupt aus dem Haus zu kommen. Dort musste ich noch etwas wegräumen, da noch etwas suchen, dort noch schnell was erledigen. Aber dann. Mal schnell selbst in den Hintern getreten und raus mit mir. Und nach ca. 10 Minuten laufen war sie da: die Erinnerung. Du spürst den Atem, Du spürst Dein Herz, Du spürst Deinen Körper, Du siehst all die Wunder der Natur. Dein Kopf ist leer, Du hörst die Musik und läufst im Takt. Du fühlst Dich frei.

Zugegeben, mein Herz und meinen Lunge haben mich zwischenzeitlich mal kurz gefragt, ob ich komplett verrückt bin oder lebensmüde, als ich ein Stück bergauf lief. Es hat sich so angefühlt, als würden sie raus wollen, gleich nicht mehr mitmachen wollen. Keuch, keuch, schwitz, schwitz, pumpumpum, aber wir haben es gemeinsam geschafft ohne dabei umzukommen. Und danach waren wir echt stolz. Und glücklich. Und so frei. Und so leicht. Und so erfüllt.

Und das obwohl laufen bzw. joggen und meinereiner eigentlich mehr als mein halbes Leben lang auf Kriegsfuss miteinander standen. Ich hab das nie verstehen können, was einem das geben könnte, blöd in der Gegend herumzulaufen. Und am Schlimmsten waren die für mich, die auch noch ein Grinsen oder Lächeln aufgesetzt hatten. Ich mein, was gibt es da so blöd zu Grinsen. Das ist anstrengend und macht auch überhaupt keinen Spaß. Ich glaub, die tarnen und täuschen. Was ich damals aber noch nicht konnte, war Hirn abschalten. Da lief ich früher also manchmal unglücklich in der Gegend herum, weil ich glaubte sportlich sein zu müssen, aber meine Gedanken liefen viel viel schneller als meine Beine und im Endeffekt kam ich zurück und fühlte mich schwerer und unglücklicher als vorher. Doofer Sport. Tja und heute bin ich die, die manchmal unterm Laufen blöd grinst. Und ich möchte gar nicht wissen, wieviele Menschen mir begegnen, die sich denken, dass "mit der ja was nicht stimmen kann", wenn ich bei Minus 7 Grad, bei Regen oder Schnee grinsend und keuchend durchs Gelände lauf *ggg*

Also, egal um was es geht im Leben. Wenn Du mal vergisst, warum Du mit etwas angefangen hast: mach es wieder. Und wieder und wieder. Und mach es leidenschaftlich. Schalte Deinen Kopf aus und Dein Herz an. Erinnere Dich jedes Mal aufs Neue, warum Du mit etwas angefangen hast und gib niemals auf.

Das ist übrigens auch mit dem Job so. Wenn Du einen Job hast so wie ich, der ganz ganz viel Sinn macht, Du aber möglicherweise nebenberuflich damit begonnen hast und Dir Dein Alltag immer mal wieder vortäuscht keine Zeit zu haben, nimm sie Dir trotzdem. Geh raus und fühle und spüre weshalb Du damit begonnen hast. Vertraue nicht Deinem Kopf, vertraue Deinem Herzen. Deinem Bauch. Deinem Gefühl. Und beginne immer wieder und wieder und wieder. In allen Lebensbereichen.



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