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Lieber ein Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende?

Wenn man sich diese Frage so im wahren Leben stellt, dann sollte man meinen, ist die Antwort eigentlich ganz offensichtlich. Wenn man alle Sinne einigermaßen beieinander hat, würde doch jeder halbwegs normal tickende Mensch auf jeden Fall das Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende bevorzugen. Oder etwa nicht? 🤔🙃

Die Aufgabe die sich blöderweise stellt, ist die, zu erkennen WANN ein Ende besser ist. OB ein Ende besser ist. Oder aber, im Nachhinein betrachtet, sich einzugestehen, dass das Ende besser war. Genau betrachtet IMMER für alle Beteiligten. Hach. Sowas will man ja gar nicht hören. Und wahrhaben meist noch weniger. Und immer diese doofen Aufgaben und Entscheidungen. Immer diese Gefühle. So verdammt viele Gefühle. Kopf gegen Bauch. Oder noch fieser, Kopf gegen Herz. 

Aktuell muss wohl der Mond irgendwie blöd stehen. Oder es liegt grad was in der Luft. Einige Trennungen inklusive. Ich weiß nicht, ob es mich täuscht, aber Beziehungen scheint es mir, stehen zur Zeit nicht unter dem besten Stern. Unter anderen hat mich heute mitten in der Nacht eine liebe Klientin, die ich heute Nacht kurzfristig nicht ganz so lieb hatte, gefragt: „Warum passiert „immer“ mir so etwas? Mir, die ich doch so achtsam bin. So liebevoll.“ Und sie hat damit bei mir selbst einen Stein ins Rollen gebracht, von dem ich so noch gar nichts wusste. Oder nichts mehr wissen wollte.

Nachdem ich heute Morgen nach laaaaangem Überreden und Unterstützung meiner Anti-Schweinehund-Caps dann doch noch alle meine inneren kleinen Schweinehündchen davon überzeugt habe, dass es für uns besser ist uns zu bewegen, hab ich es um ca. 09:00 mit ach und krach und Bauchweh geschafft, meinen Allerwertesten und meine Schweinehündchen auf die Strasse zu bringen. Ca. 6 km und 20 Lieder später kommt ein langsames, trauriges Lied und mir die Lady mit ihrem Liebeskummer wieder in den Sinn.

Plötzlich kann ich ihren ganzen Schmerz fühlen. All Ihre Fragen, die ich zuvor noch abgetan & beinahe ein bisschen von oben herab belächelt habe, kann ich wieder verstehen und nachvollziehen. (Meine vertraute Freundin oder Feindin Lady Ignoranz lässt grüßen 🙄) Ihre Verzweiflung. Ihre unendliche Traurigkeit. Ihre Wut. Ich kann fühlen, wie ihre Welt ganz plötzlich zusammenbricht. Wie es eng wird um ihr Herz. Wie sie das Gefühl hat keine Luft mehr zu bekommen.

All die verdrängten und vergessenen Bilder, die ganz hinten im letzten Hirn- und Herzwinkel versteckten Gedanken und die tief vergrabenen Gefühle sagen ganz sanft & leise „Hallo“. Naja, mehr oder weniger sanft und leise. Die sind vom Grundverhalten ja eher so wie ich. Elefant im Porzellanladen. Anschleichen aufgrund der "Trittlautstärke" so gut wie absolut ausgeschlossen. Ist Euch schon mal aufgefallen, dass sogar ganz zarte Persönchen, zu denen ich mich ja leider nicht zähle, sich anhören können, als würde eine Herde Trampeltiere die Treppe heruntergelaufen kommen? Das tröstet mich irgendwie ein bisschen. Aber ich schweife gerade ab. 

Auf alle Fälle hat irgendwann fast ein jeder von uns diese oder eine ähnliche Situation erlebt. Also die Situation mit der Trennung meine ich. Manche sogar schon öfter. Erleben müssen. Erleben dürfen. Darüber bin ich mir selbst noch nicht ganz schlüssig. Also vom Kopf her & von meiner Ausbildung her weiß ich ja, dass alles im Leben einen Sinn ergibt, und dass die richtige Wortwahl „dürfen“ ist, aber erklär das mal Deinem Herzen, wenn es grad brennt und zieht und sich anfühlt als würde es in 1000 Stücke zerspringen. Oder einer wütenden Betrogenen. Hui.

Eine Trennung ist ja das Eine, verlassen werden das Andere und verlassen werden zwecks einer dritten Person, tja, das ist besonders schwer in Wort zu fassen. Der „Stoff“ würde bestimmt ein Buch füllen. Vor allem wenn es komplett unerwartet daherkommt. Da kann es schon passieren, dass man sich fühlt, als wäre einem der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Ihr wisst schon. So richtig. Nicht nur ein bisschen. Wo man sogar schwindelig wird, weil man das Gefühl hat zu fallen und nichts und niemand fängt einen auf. Sapperlot. Das ist ungefähr so wie in diesen abgefahrenen Träumen wo du fliegst und fliegst und ganz plötzlich merkst, dass Du fällst. Echt nicht besonders schön.

Ich sehe mich, in meinem kleinen Zuhause in der Ecke kauern, das bis vor kurzem noch ein gemeinsames Zuhause war, keine Luft mehr bekomme, mir das Herz so unbeschreiblich weh tut, dass ich in diesem Moment das Gefühl habe, dass jetzt mein letztes Stündchen geschlagen hat. JETZT muss ich sterben. Es ist soweit. Du kennst das. Echt jetzt, ich hab das WIRKLICH gedacht und gefühlt in diesem Moment. Ich war überzeugt, dass sich so sterben anfühlen müsse. Zugegeben, ich habe gelegentlich einen Hang zur Übertreibung. Ein klitzekleines bisschen. Aber in diesem Fall, ich schwöre es Dir, ist es beinahe eine Untertreibung.

Hm, ja. So oder so ähnlich halt. Du verstehst. Am nächsten Morgen wirst Du dann wach, merkst anhand Deiner Müdigkeit, den Ringen unter den Augen und daran, dass der Schmerz noch immer da ist, dass Du wohl doch noch nicht das Zeitliche gesegnet hast und dass sich das Leben einfach so weiterdreht und das ohne Dich zu fragen. Zumindest hättest Du es Dir im Himmel etwas angenehmer vorgestellt. So ein Luder manchmal dieses Leben.

Aber dann gehts erst so richtig los. Mit der ersten Frage und dann noch mit 1000 anderen. Mit 1000 bin ich übrigens grad wieder voll in der UNTERtreibung. Ihr seht, ich mache mich! 😂😇 Die Wichtigsten, die übrig bleiben sind dann in etwa diese (variieren natürlich ein bisschen so von Mensch zu Mensch, von Frau zu Frau, aber es läuft meistens doch aufs ziemlich gleiche hinaus hab ich mir sagen lassen 🧐😉):

Warum kannst Du SIE lieben (diesen Schlumpf) und mich nicht?
Warum war ich Dir nicht (gut) genug?
Warum war ich es Dir nicht wert um unsere Liebe zu kämpfen?

Blöderweise kenne ich heute die Antworten darauf. Blöderweise war es angenehmer sie nicht zu kennen. Es ist doch viel viiiiiiiiel leichter, dem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Diesem Arsch.

Zurück also zu Dir, Du Liebe. Du Liebe, die Du Dich jetzt gerade fragst: „Warum passiert „immer“ mir so etwas? Mir, die ich doch so achtsam bin. So liebevoll.“ 

Ach meine Liebe, Du wirst mich dafür jetzt mal kurz verfluchen, bevor Du bereit bist ehrlich hinzusehen. Kennst Du das auch wenn „Zeichentrick” vor den Augen abläuft??? Ich seh Dich mich gerade gegen die Wand klatschen und mich mit verzerrtem Gesicht, plattgedrückt wieder von der selbigen runterrutschen. 🙈🙊🤪 Genau hier an dieser Stelle frage ich Dich nämlich:

JA, ich glaube Dir, Du bist achtsam ANDEREN gegenüber,
aber wie ACHTSAM bist DU DIR gegenüber???

JA, Du bist liebevoll ANDEREN gegenüber,
aber wie LIEBEVOLL gehst Du mit Dir selbst um???

Deine Frage lautet: Warum kannst Du mich nicht lieben???
Meine Frage lautet: Wie sehr liebst Du Dich selbst???

Deine Frage lautet: Warum war ich Dir nicht genug???
Meine Frage lautet: Weißt DU es denn, dass Du GENUG bist? Dass Du gut bist, wie Du bist???

Deine Frage lautet: Warum war ich es Dir nicht wert???
Meine Frage lautet: Wie wertvoll fühlst Du Dich selbst???

Du kennst die Antwort. Du kennst die Wahrheit. Autsch. Selber Arsch. Aber falls es Dich irgendwie tröstet, ich selbst hab 1, 2, 10 Jährchen gebraucht um zu erkennen, dass es keine Rolle spielt, WARUM Dich jemand nicht lieben konnte. In Wirklichkeit, wenn wir tief in uns hineinhören ist die Antwort darauf unwichtig. Egal.



Die einzige Frage DIE eine Rolle spielt: „Was hält Dich davon ab, Dich selbst so zu lieben wie Du bist???“

Du bist wertvoll!
Du bist liebevoll & liebenswert!
Du bist genug!
Du bist gut wie Du bist!


Von Herzen, Eure Melanie

PS: Ich bin jetzt seit 11 Jahren mit meinem Göttergatten zusammen. Und nein, wir sind weit davon entfernt eine perfekte Beziehung zu führen. Und nein, wir habe keine Garantie und das trotz dem ganzen Wissen. Aber wir achten uns und aufeinander. Wir respektieren uns. Wir lernen voneinander und miteinander. Wir entwickeln uns, ergänzen uns. Manchmal leben wir auch nur nebeneinander her. Wenn wir uns gerade selbst mal nicht lieben, übernimmt es für eine kurze Strecke mal der jeweils andere. Und ja, ich bin jeden Tag wirklich wirklich dankbar für alle Beziehungen und Freundschaften die nicht funktioniert haben. 



PPS: Jahaaaa, zugegeben, ich bin nicht ganz von alleine draufgekommen. Ich bin von 2 sehr wertvollen Menschen ein bisschen geschubst worden sozusagen. Falls ich Dich ein bisschen schubsen soll (an der Hand nehmen geht auch 😉), beim Erkennen Deiner Themen, Deiner Blockaden, beim Dich selbst ein Stück besser kennenlernen... - ich helfe Dir gerne dabei "hinzuschauen" ⭐️👁👁⭐️ 
Mehr Infos dazu gibts hier: melaniekogler.at/iridologie-augenanalyse/

Kommentare

  1. Ein echt toller und wertvoller Artikel...ich grübel dann mal ein Weilchen...^^ :-)

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