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Warum aufgeben meistens wirklich keine Option ist...

Mensch. Nachdenken ist manchmal ganz schön anstrengend. Das kann einem ganz schön arg die Laune verderben. Da ergibt es ja fast einen Sinn, dass es bei manchen Menschen so wirkt als würden sie es gar nie tun. Zumindest nicht über das Wesentliche. Und schon gar nicht über sich selbst. Da wird dann oft lieber vor den anderen Türen gekehrt. Ist einfacher und geht vor allem schneller. Und in der Komfortzone ist es soooo herrlich gemütlich. Sollen doch mal lieber die anderen an sich arbeiten.

Es war gestern beim Laufen, da kam mir ein etwas zermürbender Gedanke. Dachte ich zuerst. Aber es sollte sich anders herausstellen. Aber jetzt mal langsam und der Reihe nach.

Ganz von vorne. Also nicht von ganz von vorne, denn das würde ein Buch füllen, aber gehen wir zurück bis September 2016. Da kam ja meine kleine Prinzessinnen-Räubertochter auf die Welt (sie ist beides, deshalb konnte ich mich nicht entscheiden, also musste ein neues Wort her 🧐). Ich zu dem Zeitpunkt statt meinen gewöhnlichen ca. 68 kg plötzlich eine 90 kg-Meli, also eine fast 100kg-Mutti. Oh mein Gott. Mäuschen hatte nämlich nur 3,2kg. Hmpf. Bei Verlassen des Krankenhauses immer noch ca. 83kg. Irgendwie doof. Irgendwo am Weg der Schwangerschaft also mal "schnell" 15kg zuviel hängengeblieben. Ja, ich geb es zu, von nichts kommt nichts (übrigens in allen Bereichen des Lebens) und das Essen war soooo lecker und ich "musste" doch für zwei essen. (oder etwa nicht? 😇) Auf alle Fälle war ich dann Zuhause und von wohlfühlen definitiv gaaaaanz weit entfernt.

Ihr habt vielleicht schon von ihnen gehört oder gelesen oder ihr kennt sogar jemanden von der Sorte Mensch, die sich schon unwohl fühlen, wenn sie sich am Abend auf die Waage stellen und da mehr angezeigt wird als in der Früh. Oder z.B. die Sorte Mensch, die zuerst den ganzen Tag nichts essen, dann mit der Freundin in die Sauna geht, sich nach gefühlten 100 Saunagängen komplett nackig auf die Waage stellen, sich freuen wie ein Einserl, weil die Waage 2kg weniger anzeigt als üblich und sich danach gemeinsam die Bäuche vollschlagen. Ohne Rücksicht darauf, dass alles was hinein muss auch wieder hinaus muss. Ups. 😂 Hab ich alles schon gehört. Oder gelesen. 😇 Diejenigen gehören dann zu denjenigen Menschen, die eventuell nicht sooooo besonders gut klarkommen mit 15kg mehr auf den Rippen... 🤪

Also hab ich dann im Schneckentempo bis ca. Juni 2017 mit ein bisschen Unterstützung (keine Sorge, alles 100% natürlich & gesund - für eine Empfehlung, Tipps und Tricks gerne bei mir melden) wieder mein gewohntes Gewicht erreicht. Also pro Monat nur max. 2 kg - dafür aber nachhaltig. Man hat ja zum Glück die Wahl...in dem großen Dschungel an Abnehmversprechen wird man ja zeitweise schon irre...🤦🏻‍♀️...und wenn man die meisten dann über einen Zeitraum ein kleines bisschen beobachtet, naja...dann nehmen sie zuerst brav ab um dann wieder genauso brav zuzunehmen...aber ihr kennt mich ja mittlerweile schon - um das gehts heute eigentlich gar nicht, das ist ein anderes Thema. Immer dieses abschweifen. Gut, in der Kürze lag noch nie mein Talent was Schreiben und Reden angeht. 😅😇

Was Euch aber an dieser Stelle vielleicht schon auffällt: manchmal im Leben gehts auch ein bisschen ums Durchhaltevermögen. Hätte ich nach 2 Monaten aufgegeben, könnt ihr Euch das Ergebnis und meine dazugehörige Lebensfreude und Leichtigkeit im wahrsten Sinn des Wortes selbst dazu ausrechnen. 🤓

Am 29. Juni 2017 hab ich mich dann also für einen Charity-Run fürs SOS-Kinderdorf angemeldet. Mein Plan: egal wie, nur ja nicht als Letzte das Ziel erreichen. Das wäre mir dann doch irgendwie peinlich. Soviel Ehrgeiz muss schon sein. Also mal mit laufen beginnen um mich im September nicht komplett zu blamieren. Obwohl es in Wahrheit eh um nichts ging, außer um meinen Stolz. Aber Du verstehst das bestimmt: immerhin waren Freundinnen auch dabei. Da will man ja doch irgendwie mithalten können oder? 🙃😅

Also laufe ich jetzt seit bald 17 Monaten - immer noch. Manchmal gern, manchmal erst im Nachhinein gern, wenn Du verstehst was ich meine. 🤪 Der innere Schweinehund, also der kann das ja wirklich sehr sehr gut einen zu überzeugen, dass es im Bett doch viiiiiel gemütlicher ist, als draußen in der Kälte oder in der Hitze oder irgendwas dazwischenl. Der sagt ganz oft zu mir, "Ich kann nicht! Ich will nicht! Und überhaupt...Ich bin ich gar nicht da!" 

Quelle: "Pinterest"

Und somit kommen wir jetzt wieder zurück zu den zermürbenden Gedanken von gestern. Jetzt könnte man sich nämlich denken, wenn die schon 17 Monate läuft, dann ist die sicher schon super schnell. Oder läuft superweit. Oder hat eine super Kondition. Denkste. Mir ist nämlich genau gestern aufgefallen, dass ich keine Sekunde schneller bin, dass ich kein Gramm abgenommen habe (aber ähm, das hat auch so seine Gründe 😇) und keinen km mehr geschafft habe, als meinen einmaligen Ausnahmelauf mit 14km. In Wahrheit find ich 6 km schon wahnsinnig anstrengend und je nach Musik mal kürzer, mal weiter. Also wollte ich gestern deshalb komplett frustriert sein. Und dann dachte ich mir aber so für mich: "Ach nö, frustriert sein macht doch keinen Spass." Also mal Nachdenken, wenn ich doch eigentlich gar keinen messbaren Erfolg habe, wieso mach ich das noch gleich?!? 🤔🧐

Ach ja, da war doch was: es tut mir soooo unglaublich gut. Laufschuhe an. Musik an. Welt aus. Sich selbst und seinen Körper spüren. Herz was willst Du mehr. Und wie zuerst schon beim Abnehmen halte ich mich anscheinend auch beim Laufen an mein Schneckentempo. Aber das macht nichts, denn dann sieht man zum Glück immer mal wieder auf Facebook zwischendurch - selten aber doch - ziemlich wertvolle Posts und Sprüchlein, die einen daran erinnern, warum es sich lohnt dranzubleiben. Mit Leichtigkeit. Ohne Druck. Ohne Leistung. Einfach nur weil es Dir gut tut. Oder Spaß macht. Oder beides. Ja, man darf das. Das ist wirklich voll OK so! 😉



Bis ich jetzt aber diese ach so schlaue Lebensweisheiten von mir geben konnte, hat sich in meinen Gehirnwindungen noch so das eine oder andere abgespielt. Die einen früher, die anderen später, die einen schneller, die anderen langsamer...🤷🏻‍♀️...Es fällt ja durchaus dem einen oder anderen schwer, fünf auch mal gerade sein zu lassen oder sich zur Abwechslung mal NICHT über Leistung zu definieren, was in der heutigen Gesellschaft ja gar nicht einmal so einfach ist, oder einfach mal dranzubleiben und nicht beim geringsten Widerstand aufzugeben. Und Ihr wisst bestimmt schon, was jetzt kommt: noch ein paar Beispiele zum leichteren Verständnis für Menschen wie mich. *gg* 

Nehmen wir mal das Thema Beziehung. Mein Göttergatte und ich verbringen gerade das 11. Liebesjahr miteinander. Hand aufs Herz, soviel Ehrlichkeit muss jetzt einfach sein, auch wenn ich Euch jetzt viel viel lieber eine Walt-Disney-Liebesgeschichte erzählen würde. Wir lieben uns. Wirklich. Aber halt auch mal mehr und mal ein klitzeklitzeklitzeklitzekleines bisschen weniger. 😉😇 Wie das halt so ist in der Hitze des Alltags. Zwischen Windel wechseln und dem ganzen anderen Kram um den man halt irgendwie nicht so ganz herum kommt in einer sogenannten Durchschnittsfamilie. So unnützen Sachen wie Haushalt und so notwendigen Dingen wie Geld verdienen. Zwecks Lebensqualität wärs gewesen. Na und was denkst Du denn, wie weit wir miteinander gekommen wären, wenn wir bereits bei unserer ersten kleinen Schwierigkeit aufgegeben hätten? Wenn wir bei jedem Test den uns das Leben geschickt hat, schreiend davongelaufen wären - jeweils in entgegengesetzte Richtungen? Und glaubt mir, das Leben hat uns einige Tests gesendet, auf die wir dankend verzichtet hätten können. Und ja, manchmal wäre ich tatsächlich am liebsten schreiend davongelaufen. Oder er. Ist ja nicht so. 🙈🙊 Also nicht vor "Schatz" an sich, sondern vor der Gesamtsituation. Ihr wisst schon. Nicht wahr? Aber macht das Sinn? Macht einen das glücklich? Kurzfristig vielleicht. Haha. Nein, Scherz, aber in Wahrheit kann alle 5 Jahre den Partner zu wechseln doch auch nicht das Lebensziel sein. Oder? Mal abgesehen davon, dass man sowieso meistens wieder die gleichen Themen präsentiert bekommt. Außer Du bist ein Selbstliebe-Wunderwuzzi und beherrscht die Umsetzung aus einem meiner liebsten Bücher: "Liebe Dich selbst und es ist egal wen du heiratest" 🤪😜😅

Das soll jetzt übrigens keine Aufforderung sein an unglücklichen Beziehungen festzuhalten. Gar nicht. Macht ja auch keinen Spaß und Sinn, aber es soll Dich schon daran erinnern, dass Du immer mal wieder daran denkst, wenn Dein Herzallerliebster mal einen "Fehler" macht, was er alles richtig macht und schon alles richtig gemacht hat. Kennst Du den Film "Für immer Liebe" mit Channing Tatum (*roarrrr* 🤫)? Die Stelle wo die Mama ihrer Tochter erklärt, weshalb sie bei ihrem Vater geblieben ist. An dieser Stelle im Film muss ich immer heulen. Immer. Auch beim zehnten Mal. So traurig. So schön.

"Nein. Ich habe mich dafür entschieden bei ihm zu bleiben wegen all der Dinge die er richtig gemacht hat. Und ihn nicht zu verlassen wegen dieser einen Sache die er falsch gemacht hat. Ich war bereit ihm zu vergeben." 

*Schluchz* Lest diesen Satz doch bitte nochmal und nochmal und nochmal bis er sich ganz stark eingebrannt hat. Hilft manchmal. 😉




Zu guter Letzt oder für alle wahrscheinlich verständlicher "last but not least": die liebe Arbeit und warum auch da aufgeben meistens wirklich keine Option ist. Ausgenommen man hat eine Arbeit die man seinem ärgsten Feind nicht wünschen würde, um mich kurz zu halten. (🤣

Seit November 2014 bin ich nun selbständig. Weil ich gemerkt habe, dass es mich erfüllt. Sowas von erfüllt. Ich liebe liebe liebe es, anderen Gutes zu tun und dabei Geld zu verdienen. Mit so gutem Gewissen & Sinn Geld verdienen macht echt Spaß. Aber um beim Thema zu bleiben (auch nicht meine Stärke gell 🙈), in meinem Bereich gehör ich dennoch zu den Schnecken. (Ähm. Schnecke? Hatten wir doch schon mal?) Andere schaffen in 3 Monaten das gleiche Ziel, welches ich nach 4 Jahren erreicht habe. Viele haben mich in diesem Zeitraum überholt, sind sogar doppelt so weit gegangen wie ich. Warum ich Dir das erzähle? Ganz einfach:

Egal in welchem Lebensbereich (!!!), können wir hergehen, uns vergleichen und uns denken, "Mah, die sind "alle" schneller, höher, besser, weiter, toller als ich", und traurig darüber sein. Oder aber wir nutzen den Vergleich als Ansporn, Antrieb, als Motivation. Als Beweis, dass wir - Du - ich, es auch schaffen können. Egal was. Und in Wahrheit brauchen und können wir uns gar nicht vergleichen. Denn ein jedes Leben schreibt seine eigene Geschichte. Und jeder geht in seinem Tempo. Das Wichtigste ist ein Ziel zu haben, eine Vision, in Bewegung zu kommen und vor allem in Bewegung zu bleiben. "Kontinuität" ist das Zauberwort des Tages. Und um ein berufliches Vorbild von mir zu zitieren: "So deppat können wir uns gar nicht anstellen, als am Ende erfolgreich zu sein - wenn wir nur immer konsequent dranbleiben". In diesem Sinne:


Also kurz zusammengefasst, egal ob Abnehmen, Sport, Liebe, Arbeit oder oder oder, macht es meines Erachtens meistens wirklich definitiv mehr Sinn durchzuhalten, dranzubleiben, durch Tiefs durchzutauchen, kurz - NICHT aufzugeben. Und wie siehst Du das???


Von Herzen,
Eure Melanie



www.melaniekogler.at

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