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Von Kindern lernen...weil alles irgendwann einmal schwer war, bevor es leicht wurde...

Meine Lieblingsfamilie ist gerade beschäftigt. Meine kleine Minimaus mit ihrem Mittagsschläfchen und meine Lieblingsmänner mit Lego bauen. Da habe ich mir gedacht, dass ich wahnsinnig gerne eine echt geniale Geschichte mit Dir teilen möchte.

"Gute" Mamas & Ehefrauen würden an dieser Stelle um diese Uhrzeit vielleicht ein 5-Gänge-Sonntagsmenü zubereiten um Ihre Schätze zu verwöhnen. Aber was soll ich sagen. Wenn ich versuche eine von diesen "Guten" zu sein, bin ich meistens eine von den verdammt unglücklichen Mamas und Ehefrauen. Und ratet mal, was für die ganze Familie der bessere Weg ist?!? Jep, ein kleines, feines, schnelles aber immerhin frisch zubereitetes und warmes 1-Gang-Menü UND eine glückliche Frau. Da haben definitiv alle mehr davon. Vor allem der Lieblingsmann, der ja meistens zum Handkuss kommt beim Launen ausbaden... *ups*...😉😇

Lange Rede, kurzer Sinn: diese Woche war etwas ganz besonderes für mich. Schulbeginn für meinen kleinen, großen Lieblingssohn. Aber das ist es nicht, was ich Dir heute erzählen möchte. Ich muss ein kleines bisschen ausholen. Du weißt ja grundsätzlich wie das so ist mit uns Mamas. Wir sind stolz auf unsere kleinen Schätze und lieben sie bis zum Mond und wieder zurück und so. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. An manchen Tagen nur bis zum Mond, wenn Du verstehst was ich meine... 😇

Da hat es sich in unserem Leben aber so zugetragen, dass mein kleiner Herr Sohnemann sich seit Anbeginn seiner Radfahr-Karriere sozusagen mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hat. Mit ca. 3 Jahren hab ich ihn aufs Lauflernrad hinaufgesetzt, weil "alle anderen..." - ihr wisst schon. 🙈🙊 In der Zwischenzeit hat er Schwimmen, Schifahren, Eislaufen und alles andere gelernt, aber wehe, wehe wenns ums Radfahren ging. 😤😖

Während wir es mit allen Tricks versucht haben, ihn mehr oder weniger sanft vom Radfahren zu überzeugen, angefangen von Süssigkeiten bis hin zu versprochenen Thermenausflügen und angedrohten Verboten (Zuckerbrot und Peitsche 😬) war unser Junior so verzweifelt, dass er mich einmal sogar ganz lieb gebeten hat: "Mama kann ich bitte lieber Fernsehverbot haben, als Radfahren üben?" Ist das nicht entzückend??? Du kannst Dir nicht vorstellen wie verzweifelt sein Blick war. Da zerreisst es Dir fast das Herz. Dabei würd ich mich jetzt als reeeeelativ verständnisvolle Mama bezeichnen und so eine ewig "Erklär-und-Laber-Mama" von wegen "Übung macht den Meister" und dem ganzen schlauen Blablabla.

Ich musste dann wohl oder übel akzeptieren, dass er halt einfach "noch nicht so weit ist". Machen wir Mamas ja wahnsinnig gerne. Etwas einfach so akzeptieren. Nicht wahr? ;-) Zugegeben, so 1-2 mal ist mir in den letzten 2 Jahren schon auch einmal etwas weniger pädagogisch wertvolles rausgerutscht, so á la "die anderen Kinder werden Dich auslachen..." 🙊🙊🙊...Rabenmama. Ich weiß. Tut mir eh leid. Aber manchmal können wir alle nicht aus unserer Haut.

Und jetzt kommt endlich der Gedanke, den ich Dir mit dieser Geschichte mitgeben möchte: für Dich, Du liebes Erwachsenen-Mädchen, das sich vielleicht manchmal über etwas nicht drübertraut. Weil die Angst davor so groß ist. Weil Du nicht daran glauben kannst, Dir diesen einen Gedanken, Traum, Wunsch, diese Vision zu erfüllen. Weil Du denkst, dass es zu schwer ist. Weil Du Angst hast zu scheitern. Weil Du befürchtest es nicht zu können. Weil Du glaubst Du könntest zu alt dafür sein. Weil Du aufgibst noch bevor Du richtig damit angefangen hast. Weil es manchmal sogar anstrengend ist. Weil Du auf Deinen Kopf hörst anstatt auf Dein Herz. 



Mein Junior ist jetzt also 6,5 Jahre. Ca. 2 Jahre Panik. Nicht seinerseits sondern meinerseits. Weil "alle anderen"... So wie wir Mamas halt sind. Schlau reden, dass jedes Lieblingskind einzigartig ist, dass man Kinder auf keinen Fall vergleichen soll, es aber heimlich doch machen. Immer. Alle. Hand aufs Herz.

Und jetzt haltet Euch fest: der kleine Mann, der jedes Mal dicke Tränen geweint hat und einen 10 Meter-Bogen um jedes Rad gemacht hat, steigt am Montag, an seinem allerersten Schultag, aufs Fahrrad, fährt das erste Mal mit Papas Wegfahrhilfe ein Stückchen frei. 9 Meter. Steigt am Dienstag nochmal rauf, kommt diesmal mit Mamas Wegfahrhilfe ein Stückchen weiter. 16 Meter. (Wir sind die Distanz vom Loslassen bis zum Stehenbleiben abgegangen, damit sein Erfolg für ihn "sichtbar" bzw. messbar wurde 😅) Am Mittwoch fährt er zum ersten Mal komplett frei und alleine. Hätte er keine Ohren, hätte mein Junior vermutlich im Kreis gegrinst. Am Donnerstag fährt er komplett frei und alleine bis zu uns ins Dorf und zurück. 4 km. Am Freitag fährt er schon über kleine Hindernisse. Ohne Fallen. Oh, das hätte ich fast vergessen. Das war nämlich auch dabei. Und was denkt ihr, hat er gemacht? Richtig! Er ist aufgestanden, wieder aufgestiegen und weitergefahren. Tränen weggewischt. Staub abgeputzt. Mut zusammengekratzt.

Das Genialste: er ist sooooo unglaublich stolz. Auf sich selbst. Es versucht zu haben. Drangeblieben zu sein. Es geschafft zu haben. Und das 2t Genialste: er hat jetzt so richtig, richtig viel Spaß an genau der Herausforderung vor der er sich am allermeisten gefürchtet hat. 

Und die Mama? Die ist natürlich auch froh. Und stolz. Und hat ein Vorbild. Ihren Junior nämlich. Und sie weiß jetzt wieder einmal mehr: nur nie mit anderen vergleichen. Jeder in seinem Tempo. Die einen früher, die anderen später. Denn in Wahrheit spielt das alles keine Rolle, solange man es überhaupt versucht. Solange man überhaupt beginnt. Aber jetzt stell Dir nur mal vor, was daraus geworden wäre, wenn ich den Lieblingsjunior gedrillt hätte. Also ganz ehrlich: für dieses unglaubliche Strahlen in den Augen und diese unbändige Freude haben sich die Geduld und das Vertrauen definitiv gelohnt.

Botschaft verstanden??? 💖😉💖

Ich freue mich auf Eure Rückmeldung!!!
Von ganzem Herzen, Eure Melanie


www.melaniekogler.at

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